Altenhilfe

Aufstieg mit einer Pflegeausbildung

Thomas Födisch in einem Büro der BruderhausDiakonie.
Thomas Födisch begann seinen beruflichen Werdegang mit einer Ausbildung zum Krankenpfleger.

Eine gute Ausbildung in Freiburg, langjährige Berufserfahrung und ein Pflegemanagement-Studium

Seinen Ort fürs Leben hat Thomas Födisch wohl gefunden. Im Kreis Tübingen hat er sich „mit Unterstützung der Fußballkumpel“ ein Haus ausgebaut, in dem er mit Frau und mittlerweile zwei Kindern wohnt. „So wie es im Moment aussieht, werde ich hier einigermaßen sesshaft“, sagt der 36-Jährige mit einem Lächeln im Gesicht. Beruflich dagegen sieht er sich noch nicht am Ende. Derzeit arbeitet er als Referent im Geschäftsfeld Altenhilfe der BruderhausDiakonie und vertritt die Geschäftsfeldleitung während deren Elternzeit. Nebenberuflich absolviert der begeisterte Fußballer und Hobby-Musiker seit kurzem ein Master-Fernstudium „Management für die Gesundheits- und Sozialwirtschaft“, um sich die „theoretische Befähigung für eine Leitungsposition“ anzueignen, wie er sagt. Födisch wusste schon früh, dass er „irgendwas Soziales“ machen wollte, und besuchte deshalb nach der Mittleren Reife das „Berufskolleg Gesundheit und Pflege“. Dem anschließenden Freiwilligen Sozialen Jahr in einer Klinik folgte eine dreijährige Krankenpflege-Ausbildung am St.-Josefskrankenhaus in Freiburg, erzählt der in Berlin aufgewachsene und als 14-Jähriger mit der Mutter nach Südbaden gezogene Thomas Födisch.

Die Ausbildung in Freiburg sei „cool“ gewesen, sagt er. Nach der Ausbildung arbeitete er zunächst bei einem ambulanten Pflegedienst in Freiburg, dann in der Uniklinik – bevor er mit seiner späteren Frau für ein Jahr nach Australien reiste. Nach der Rückkehr zog es die beiden nach Berlin. In einer Klinik in Lichtenberg bekam Födisch eine Stelle auf der Intensivstation. Dort blieb er zweieinhalb Jahre. Bei einer Rauchpause im nicht genutzten Stationspflegebad empfahl ihm ein Kollege das Pflegemanagement-Studium. Das fand er attraktiv. „Ich bin einer, der lieber selber treibt statt getrieben zu werden“, schätzt er sich ein. „Und das Pflegemanagement-Studium qualifiziert auch für Leitungsaufgaben.“ Und so begann er 2011 an der Evangelischen Hochschule in Berlin-Zehlendorf mit dem Bachelor-Studium Pflegemanagement. Eine anstrengende Zeit. Denn das Geld fürs Studium verdiente er nebenher als Intensiv-Pfleger bei einer Zeitarbeitsfirma. „Da hatte ich drei Jahre lang eine Sechstagewoche.“ Im dritten Semester kam zudem sein erstes Kind zur Welt. Danach musste er auch die Semesterferien durcharbeiten, „damit das Geld reichte“. Trotz der vielen Arbeit machte ihm das Pflegemanagement-Studium großen Spaß.

Nach Abschluss des Studiums zog die junge Familie in den Süden, in die Nähe der Großeltern. „Eine Vernunftentscheidung“, sagt Födisch. Aber eine, die er bis heute nicht bereut hat. Im Gegenteil. Über den Fußballverein und die Kinder haben er und seine Frau an ihrem Wohnort schnell Anschluss gefunden und fühlen sich gut eingebunden. „Das hat eine hohe Lebensqualität“, unterstreicht er. In Albstadt-Ebingen arbeitete er als Pflegedienstleiter eines ambulanten Pflegedienstes, bevor er sich 2016 auf eine Projektmitarbeiter-Stelle im Geschäftsfeld Altenhilfe der BruderhausDiakonie bewarb. Zusammen mit einem Kollegen von der IT-Abteilung wurde Födisch dort mit der Leitung eines Projekts zur Einführung einer Betriebssoftware beauftragt. „Das war eine verrückte Zeit“, erinnert er sich: Freitags habe er sich erstmals mit seinem Kollegen getroffen, montags darauf sei gleich die Auftaktveranstaltung des Projekts gewesen. „Da habe ich mir übers Wochenende alles durchgelesen, was ich kriegen konnte.“

Wenn man die Praxis kennt, ist das ein Vorteil

Seine Stelle wurde schon bald zur unbefristeten Referentenstelle umgewandelt. Nach Projektabschluss und der Geburt seines zweiten Kindes ging er erst einmal in Elternzeit. Als er an den Arbeitsplatz zurückkehrte, stand die Elternzeit der Leiterin des Geschäftsfelds Altenhilfe an. Und Födisch wurde gebeten, interimsweise die Geschäftsfeldleitung zu übernehmen. „Ich habe eine Top-Chefin, die mich viel selbstverantwortlich machen lässt“, lobt er. „Wir sind ein junges Team, und es herrscht eine super Atmosphäre.“ In der Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in den Altenhilfe-Einrichtungen komme es gut an, dass er weiß, wie es in der Praxis läuft. „Wenn man weiß, wo man herkommt, ist das kein Fehler“, ist er überzeugt. Unabhängig von der Vertretung der Geschäftsfeldleitung ist der Altenhilfe-Referent zudem zum Mitglied im Leitungs- und Entscheidungskreis der BruderhausDiakonie gewählt worden. Dieses vierköpfige Gremium kümmert sich gemeinsam mit dem Vorstand um die Umsetzung der strategischen Ziele der BruderhausDiakonie. Trotz dieses Berufswegs – einen Karriereplan hat Thomas Födisch nicht. „Es macht mir Spaß, Leitung zu sein“, gesteht er. „Und wenn etwas auf mich zukommt, mache ich es halt.“ Aber das Wichtigste im Leben, so findet der junge Familienvater, „sind Familie, Freunde, Fußball und Musik.“