Freiwilliges Soziales Jahr bei der BruderhausDiakonie

"Das FSJ bringt mir viel Lebenserfahrung".

FSJlerin Fiona Schrader sitzt mit einer Klientin am Tisch. Sie lesen Zeitung zusammen.
Gemeinsames Zeitunglesen gehört zum Alltag in der Wohngruppe.

Nachdem Fiona Schrader 2018 ihr Abitur bestanden hatte, machte eine Bekannte die junge Frau auf eine FSJ-Stelle bei der Behindertenhilfe in Bad Urach aufmerksam. Fiona Schrader bewarb sich für den Freiwilligendienst. Jetzt arbeitet sie in der Wohngruppe „Neckarland“ mit Menschen mit Behinderung.

„Nach dem Abitur sah ich einer leeren Zeit entgegen, in der ich nicht viel zu tun haben würde beziehungsweise noch nicht genau wusste, was danach kommen sollte. Da hat mich das Freiwillige Soziale Jahr besonders angesprochen, auch weil ich aus Erzählungen schon viel Positives darüber gehört hatte. Mir wurde schnell klar, dass ein FSJ die perfekte Übergangslösung bis zum Beginn eines Studiums ist. 

Seitdem ich hier arbeite, bemerke ich, dass ich von Tag zu Tag selbstbewusster werde und meine Grenzen kennenlerne, auch im Umgang mit Menschen allgemein. Gerade in meiner Situation, wenn man die Schule frisch beendet hat und noch nicht genau weiß, was man machen soll, ist ein FSJ eine super Erfahrung und macht einfach Sinn. Das hätte ich vorher selbst nicht gedacht, obwohl in der Schule oft dafür geworben wurde.

„Wertvolle Erfahrungen für meine berufliche Orientierung“

Ich kann hier meine persönlichen Stärken wie zum Beispiel Teamfähigkeit oder Belastbarkeit entdecken. Das sind wertvolle Erfahrungen für meine berufliche Orientierung oder meinen späteren Berufsalltag. Ich möchte anschließend gerne weiter im sozialen Bereich arbeiten, da mir die Arbeit mit Menschen total viel gibt. Wenn ich von meiner Arbeit nach Hause komme, weiß ich, dass ich den Menschen helfen konnte. Und das ist sehr wichtig für mich. 

Zudem kann sich ein persönlicher Bezug zu allen Klienteninnen und Klienten entwickeln, selbst da, wo man es vorher nicht vermutet hat wie zum Beispiel bei verschlossenen, distanzierten Personen. Im Kern sind alle Menschen hier sehr lieb und herzlich. Wenn man ihnen respektvoll und freundschaftlich begegnet, bekommt man sehr viel zurück.

„Ich habe viele Berührungsängste ablegen können."

In meinem Team kann ich mich auf alle verlassen. Wir sprechen uns täglich sehr genau ab und teilen die Arbeit entsprechend auf. Bei gelegentlichen schwierigen Situationen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ergänzen wir uns gegenseitig. Meine Anleiterin hat mich von Beginn an sehr strukturiert und Schritt für Schritt eingelernt. Von ihr fühle ich mich gut unterstützt, da sie auch in problematischen Situationen immer ansprechbar ist. Mittlerweile fühle ich mich bei meiner Arbeit so sicher, dass ich mir vorstellen könnte, selber andere Personen einzulernen. An mir persönlich stelle ich fest, dass ich viele Berührungsängste ablegen konnte und nun gezielter auf die Menschen zugehe und mehr Körpernähe zulassen kann.

Nach meinem FSJ möchte ich gerne Sozial- oder Sonderpädagogik studieren. Eventuell möchte ich später mit Kindern mit Behinderung arbeiten, zum Beispiel als Lehrerin an einer Förderschule. Ich mag die Menschen hier alle, auch wenn sie mal schlecht drauf sind. Ein FSJ ist alles in allem eine super Erfahrung und echt empfehlenswert."