Duales Studium: BWL Dienstleistungsmanagement in Non-Profit-Organisationen

„Ich dachte mir, das passt wie die Faust auf´s Auge".

Helen Schweikardt bei ihrer Arbeit in der Reutlinger Fahrradwerkstatt.
Helen Schweikardt bei ihrer Arbeit in der Reutlinger Fahrradwerkstatt.

"BWL im sozialen Bereich. Das heißt ich mach BWL, weiß aber, dass ich etwas Gutes damit tue“.

Helen Schweikardt konnte sich lange nicht entscheiden, ob sie lieber BWL oder Soziale Arbeit studieren möchte. Eher zufällig lernte sie 2016 auf der Reutlinger Bildungsmesse Binea die BruderhausDiakonie kennen. „Ich dachte mir, das passt wie die Faust auf´s Auge: BWL im sozialen Bereich. Das heißt ich mach´ BWL, weiß aber, dass ich etwas Gutes damit tue“, so Helen Schweikardt. Direkt nach dem dualen Studium „Dienstleistungsmanagement in Non-Profit-Organisationen, Verbände und Stiftungen“ erhielt sie eine Stelle in der BruderhausDiakonie. Heute arbeitet sie zu 50% als Ansprechpartnerin für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Praktikantinnen und Praktikanten mit Beeinträchtigung bei Intego, einem Tochterunternehmen der BruderhausDiakonie, und zu 50% im Marketing und der Prozessoptimierung des Fahrradladens und der Fahrradwerkstatt der BruderhausDiakonie in Reutlingen. Sie schätzt es sehr nicht nur reine Büroarbeit zu erledigen, sondern auch Kontakt zu Menschen mit Behinderungen zu haben.

„Jeder Mensch ist auf seine Art besonders. Jeder hat seine Stärken und Schwächen – egal ob mit oder ohne Einschränkungen“.

Bei der Beschreibung ihres Arbeitsalltages zögert Helen Schweikhardt kurz: „Mein Alltag ist so vielseitig, jeder Tag ist anders.“ Teilweise macht sie viel Büroarbeit, kümmert sich um ihre E-Mails oder stellt Förderanträge. Besonders gut gefällt ihr die Zusammenarbeit mit Menschen. „Es ist schön zu wissen, dass ich etwas Gutes bewirke. Ich weiß, dass ich durch meine Arbeit ermöglichen kann, dass Azubis eine Ausbildung bekommen, dass sie sich beruflich qualifizieren und sich weiterentwickeln können. Wenn Azubis dann am Ende ihrer Ausbildung übernommen werden, ist das auch für mich ein richtiges Erfolgserlebnis, weil ich weiß, der hat es mit unserer Unterstützung geschafft“, erzählt sie.

„Menschen mit Behinderungen sind zwar eingeschränkt, aber sie schaffen es trotzdem immer wieder Lösungen zu finden“.

In einer ihrer ersten Arbeitswochen erlebte Helen Schweikhardt eine prägende Situation: Einer Kollegin im Rollstuhl fiel ein Blatt Papier auf den Boden und sie brauchte sehr lange, um das Blatt wieder aufzuheben. „Da ist mir erstmal bewusst geworden, wie gesund ich selber bin. Und gleichzeitig ist es auch toll zu beobachten, wie die Menschen sich Lösungen schaffen. Man schätzt dadurch seine eigene Gesundheit noch viel viel mehr. Es gibt so viele Kleinigkeiten im Alltag bei denen ich mir denke: Menschen mit Behinderungen sind zwar eingeschränkt, aber sie schaffen es trotzdem immer wieder Lösungen zu finden – sie können ein ganz normales Leben führen, genauso wie du und ich“, betont sie.

Die BruderhausDiakonie bietet vielseitige Berufsperspektiven

Helen Schweikhardt genießt ihre Arbeit in der BruderhausDiakonie sehr. „Man lernt einfach Vieles zu schätzen.“ Bereits im Studium gefiel ihr besonders gut, dass die BruderhausDiakonie aufgrund ihrer Geschäftsbereiche so vielfältig ist und, dass sie damals schon die Möglichkeit hatte, viele verschiedene Bereiche kennenzulernen. Anfangs wollte sie vor allem in die Bereiche Marketing und Personalverwaltung, aber dann realisierte sie während ihres Studiums, dass Controlling viel besser zu ihr passt. „Man kann sich hier einfach sehr gut orientieren, was man beruflich machen möchte. Und jetzt macht mir die Arbeit mit Menschen mit Behinderung unglaublich viel Spaß“, sagt sie.

In der Zukunft möchte Helen Schweikhard ihren Master berufsbegleitend im Bereich Personalcontrolling machen. Die BruderhausDiakonie unterstützt die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Ich krieg´ immer wieder von Kollegen mit, dass sie noch einen Master machen und die BruderhausDiakonie diese Entscheidung wohl teilweise auch durch Kostenübernahme oder Arbeitszeitreduzierung unterstützt.“ Das berufliche Ziel von Helen Schweikhardt ist es, einen eigenen Bereich zu leiten.