Kontakt Werkstattleitung

„Jede Idee hier steht und fällt mit den Kolleginnen und Kollegen."

Jörg Stalder ist 42 Jahre alt und Werkstattleiter mehrerer Einrichtungen in der Region Reutlingen Arbeit und berufliche Bildung. Schwerpunktmäßig ist er für die Werkstatt Buttenhausen zuständig, allerdings kümmert er sich auch um die Werkstätten in Bad Urach, Münsingen und Zwiefalten. Auf die Ausbildung zum Arbeitserzieher ist er durch seinen Zivildienst im Krankenhaus aufmerksam geworden. Seit 2003 arbeitet er bei der BruderhausDiakonie in verschiedene Bereichen. 

Was hat Sie motiviert, diesen Beruf zu erlernen?

Im dritten Jahr meiner Zimmermann Ausbildung war mir klar, dass ich den Beruf nicht ausüben möchte. Meine Frau hat damals eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin gemacht. Dadurch bekam ich Einblicke in den Arbeitsbereich. Das Aufgabengebiet des Arbeitserziehers hat mich interessiert, also die Betreuung der Klientinnen und Klienten, aber auch der Vorrichtungsbau und das tägliche Tun. Und da habe ich gemerkt, Arbeitserzieher, das ist was für mich. Durch den Berufsbildungsbereich, die Vorstufe zur Werkstatt, kam ich nach Buttenhausen. Den pädagogischen Hintergrund fand ich toll. Die Möglichkeit, dort Fähigkeiten zu vermitteln, das war mein Antrieb.

Was schätzen Sie an Ihrem Arbeitsplatz bei der BruderhausDiakonie?

Ich finde es super, dass ich nicht jeden Tag das Gleiche machen muss. Da jede Klientin und jeder Klient anders ist, ist es sehr abwechslungsreich. Außerdem ist die BruderhausDiakonie breit und gut aufgestellt. Dadurch konnte ich verschiedene Arbeitsfelder ausprobieren. Ich bin auch für die Betreuung der Auszubildenden zuständig und weiß: Die, die wir ausbilden, die bleiben auch bei uns. Das sagt einiges über die Qualität der BruderhausDiakonie aus. Außerdem haben wir viele Mitarbeitenden, die schon 20 oder 25 Jahre bei uns sind.

Welche Aufgaben haben Sie? Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?

Neben den regelmäßigen Terminen an den verschiedenen Werkstattstandorten, akquiriere ich Kunden, pflege Firmenkontakte, führe Mitarbeiter und bin für die Organisationsstruktur, Personalgewinnung, Wirtschaftsplanung sowie die konzeptionelle Weiterentwicklung zuständig. Ich betreue die Azubis und pflege die Kontakte zu den Schulen. Es gibt auch allgemeinere Themen, wie das Bundesteilhabegesetz (BTHG) oder den Berufsbildungsbereich, um deren Umsetzung ich mich kümmere. Zudem unterstütze ich meine Kolleginnen und Kollegen, wenn sie Hilfe benötigen.

Welche Herausforderungen erleben Sie in Ihrem Berufsalltag?

Die Corona Zeit war ziemlich belastend. Jede Woche mussten wir neue Auflagen umsetzen. Außerdem haben wir jedes Jahr neue Projekte und manchmal leider einfach ein bisschen wenig Zeit und dann bleiben ein paar Dinge auch mal liegen. Es gibt einfach Sachen, die sehr viel Zeit fressen und dafür müssen dann bestimmte andere Projekte und deren Weiterentwicklung leider ein bisschen vernachlässigt werden. Das finde ich sehr schade.

Was wünschen Sie sich für Ihre berufliche Zukunft?

Super wäre es, wenn wir die Projekte, die wir planen, auch wirklich umgesetzt und vor allem finanziell gestemmt kriegen. Außerdem ist mir wichtig, motivierte und qualifizierte Mitarbeitende zu haben, die meine Ideen mit mir umsetzen möchten. Das Thema Werkstattarbeit ist bei jungen Menschen nicht so bekannt. Die Werkstätten und der Förder- und Betreuungsbereich sind schöne Berufsfelder, die für junge Leute attraktiv sind, auch die Verdienstmöglichkeiten. Vielen Menschen ist, glaube ich, nicht klar, wie gut das Gehalt in diesem Bereich aussehen kann. Aber bekannt genug ist diese Info noch nicht, das ist echt ein bisschen ein Manko.