Ausbildung Heilerziehungspflege

„Jeder Tag ist ein neues Abenteuer“.

Ausbildung Heilerziehungspflege: Ali spielt mit einem Klienten ein Brettspiel.
Ali spielt gerne Brettspiele mit Klientinnen und Klienten - zum Beispiel „Lotti Karotti“.

„Meine Aufgabe ist es herauszufinden, was meine Klienten gerne machen möchten und zu versuchen, das dann umzusetzen.“

 „Ich bin durch meine ehemalige Klassenlehrerin dazu gekommen, ein FSJ bei den Offenen Hilfen der BruderhausDiakonie zu machen. Das war ehrlich gesagt das perfekte FSJ für mich. Es war so vielseitig, wirklich spannend und es gab immer etwas Neues. Das FSJ hat mir gezeigt, dass ich kein Studium, sondern eine Ausbildung machen möchte. Da die BruderhausDiakonie so viele unterschiedliche Angebote und Weiterentwicklungsmöglichkeiten bietet, habe ich mich dazu entschieden, die Ausbildung dort zu machen. Meiner Meinung nach ist hier für jeden etwas dabei, jeder kann seinen Platz bei der BruderhausDiakonie finden, sagt Ali.“ Das erste Jahr seiner Ausbildung absolviert Ali in einer Wohngruppe der Behindertenhilfe Ermstal in Bad Urach. Hier begleitet und unterstützt er die Bewohnerinnen und Bewohner in ihrem Alltag. Wenn Ali morgens zum Dienst kommt, bereitet er als erstes das Frühstück vor und richtet die Medikamente der Klientinnen und Klienten zurecht. Mittags organisiert er Arzttermine oder kümmert sich um den Haushalt. Wenn die Bewohnerinnen und Bewohner von der Arbeit oder ihren Betreuungsplätzen nach Hause kommen, tauscht Ali sich mit ihnen über ihren Tag aus. Danach bereitet er gemeinsam mit ihnen das Abendessen vor. „Am Wochenende liegt der Fokus mehr auf der Freizeitgestaltung, da schauen wir einen Film zusammen, spielen Brettspiele oder kochen gemeinsam. Oft gehen wir Kegeln oder machen Tagesausflüge, an denen wir zum Beispiel an den See fahren. Einmal pro Monat gibt es sogar einen Stammtisch. Meine Aufgabe ist es herauszufinden, was meine Klienten gerne machen möchten und zu versuchen, das dann umzusetzen, erklärt er.“ In den theoretischen Ausbildungsphasen bekommt Ali Wissen in verschiedenen Bereichen wie Psychologie, Gesundheit oder Biologie vermittelt. Viele Lerninhalte kann er direkt in der Praxis einbringen. Besonders interessant findet er es, über Ursachen und Gründe zu lernen, die das Verhalten von Menschen mit Behinderung beeinflussen.

„Alle Kollegeninnen und Kollegen sind sehr nett und ich fühle mich wie ein Teil einer kleinen Familie.“

Von seinen Kollegeninnen und Kollegen wurde Ali gut aufgenommen und er fühlt sich wohl im Team: „Alle Kollegen sind sehr nett und ich fühle mich wie ein Teil einer kleinen Familie.“ Außerdem steht ihm stets seine Mentorin zur Seite, die ihn bei seiner Arbeit in der Wohngruppe begleitet. Bei Fragen und Problemen kann er immer zu ihr kommen. „Ich sehe meine Ausbildung eigentlich gar nicht als richtige Arbeit an, weil es mir einfach so viel Spaß macht. Wenn du mit Menschen arbeitest ist jeder Tag besonders und auch irgendwie anders. Jeder Tag ist ein neues Abenteuer. Es freut mich zu sehen, wie viel Lebensqualität ich den Bewohnern hier geben kann. Einfach dadurch, dass ich ihnen zuhöre und für sie da bin. Oft meckern wir Menschen ja über viele Dinge, aber die Bewohner hier sind alle so lebensfroh und machen das Beste aus jedem Tag. Das fasziniert mich und hat auch meinen Blick aufs Leben verändert, erzählt Ali.“ Im September wird Ali beim Biolandhof Bleiche in Bad Urach ins zweite Ausbildungsjahr starten. Dort wird er Menschen mit Behinderungen und Menschen mit psychischer Erkrankung betreuen. Später kann sich Ali gut vorstellen, in einer Einrichtung mit dem Schwerpunkt Pädagogik zu arbeiten, genau festlegen möchte er sich aber noch nicht. Er könnte sich auch vorstellen, eine Weiterbildung zum Lehrer an einer Fachschule  zu machen.