Heilerziehungspflege

„Manchmal muss man auch was wagen im Leben“

Sandra Kienle-Künstle mit einer Klientin in einem Arbeitsraum.
Sandra Kienle-Künstle plant einen Gebärdenkurs zu besuchen, um noch besser mit den Klientinnen und Klienten kommunizieren zu können.

Sandra Kienle-Künstle  musste nach ihrer Ausbildung zur Bürokauffrau eine schwierige Entscheidung treffen. Entweder in einem Job zu bleiben, der ihr nicht so gut gefällt oder sich beruflich neu zu orientieren. Zur Berufsorientierung hat sie ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einem Förder- und Betreuungsbereich der Bruderhaus Diakonie absolviert. Schnell war für die junge Frau klar „hier möchte ich bleiben, das gefällt mir  gut“. Nach Abschluss des FSJ hat sie eine Ausbildung zur Heilerzieherin begonnen: „Es war schon nochmal eine Umstellung und sehr viel zu Lernen. Aber das war okay, denn ich habe gerne gelernt, da es mich sehr interessiert hat und ich das Gelernte auch direkt verwenden konnte. Das alles war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte."

„Es ist eine sehr schöne Arbeit und abwechslungsreich ist es bei uns auch!“

Als Heilerziehungspflegerin hat Sandra Kienle-Künstle viele Möglichkeiten, da sie in den unterschiedlichsten Bereichen und Gruppen tätig werden kann. Wieso sie nun im Förder- und Betreuungsbereich der BruderhausDiakonie arbeitet, erklärt die heutige Gruppenleiterin so: „Wir sind hier ein wild gemischter Haufen von Menschen mit unterschiedlichsten Fähigkeiten und Erfahrungen. Jeder bringt etwas mit und jeder hat Eigenschaften, die er gut einbringen kann, wenn er oder sie möchte.“

„Wir gehen jeden Tag raus in die Natur, auch wenn es nur eine kleine Runde spazieren ist“

Einen klassischen Arbeitstag beschreibt sie so: „Die Leute werden morgens vom Fahrdienst gebracht. Dann machen wir zusammen Musik und im Anschluss Frühstücken wir gemeinsam. Was dann unternommen wird, entscheiden wir im Team. Wir teilen uns auf und gestalten verschieden Angebote, z. B. Basteln, Backen oder einen großen Spaziergang. Wir gehen jeden Tag raus in die Natur, auch wenn es nur eine kleine Runde spazieren ist. Nachmittags ist der Tag dann auch fast vorbei, wir treffen uns alle in einem Abschlusskreis mit den Leuten. Das ist unser kleines Ritual.“

"Wir funktionieren zusammen wie ein Schweizer Uhrwerk.“

An ihrem Beruf mag Sandra Kienle-Künstle besonders, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird. „Es macht total Spaß und das Schöne ist, wenn ich hier abends rausgehe und mir sagen kann ‚jetzt hast du wieder etwas Gutes getan.“ Nicht nur die Arbeit mit den Klienten und Klientinnen motiviert sie und macht der Heilerziehungspflegerin große Freude, auch die besondere Arbeit in einem gut funktionierendem Team weiß sie sehr zu schätzen: „Hier ist jeder auf seine Art im Team verschieden, aber genau das ist es, was so gut passt. Wir funktionieren zusammen wie ein Schweizer Uhrwerk."

„Was nicht zur Tat wird, hat keinen Wert.“

Langfristig will Sandra Kienle-Künstle einen Gebärdenkurs besuchen, um sich mit allen zu betreuenden Menschen, die den Förderbereich besuchen, unterhalten zu können. „Klar geht immer viel über die Körpersprache, die Mimik oder einfach Berührungen. Ich fände es sehr schön, wirklich direkt nachfragen zu können, was die Person möchte. Die BruderhausDiakonie bietet mir auch die Möglichkeit, einen solchen Kurs zu besuchen.“

Bei ihrer Arbeit lässt sich Sandra Kienle-Künstle gerne vom Gründer der BruderhausDiakonie Gustav Werner, inspirieren. Mit dem Leitsatz: ‚Was nicht zur Tat wird, hat keinen Wert‘, kann sie sich sehr gut identifizieren. „Seinem Satz stimme ich voll zu, manchmal bringt viel sprechen nichts, man muss es einfach mal tun.“